Es ist sehr bezeichnend, dass die neue FODM-Platte mit dem Rattern eines Filmprojektors beginnt, denn Assoziationen mit Filmmusik sind bei dieser Band keine Seltenheit. Seit "The Shadow Of Your Smile", als noch der halbe GIANT SAND-Clan dabei war, hat sich soundmässig einiges verändert, denn an die Stelle der anfangs lockeren Lounge-Idylle ist ein düstere Geisterstadt-Stimmung getreten, die Kopf Bill Elm diesmal fast ins experimentelle ausdehnt.
"Wichita Lineman" ist so eine Art FODM-Konzeptalbum geworden, das ausgehend von dem aggressiven Opener "Overload" (Hiess nicht diese SUGABABES-Nummer genauso?!) ausgiebig den Geist Ennio Morricones beschwört, der aber diesmal bis zum Hals im Wüstensand eingebuddelt ist, während ihm die Termiten in die Ohren krabbeln.
Ein eigenartig schönes Werk, wie das eigentlich alle FODM-Platten sind, düster, aber nicht in so erdrückender Form, dass man hier die Flucht ergreifen müsste. Man könnte auch von der Instrumentalversion von 16 HORSEPOWER sprechen, falls das jemandem weiterhilft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Thomas Kerpen