PHAL:ANGST spielen Post-Rock mit Industrial-Klangfarben, soundtechnisch angedickt und geschmacksverstärkt mit Synthesizer- und Keyboard-Schichten. Zudem ist die Musik von zahlreichen englisch- und deutschsprachigen Sprachsamples stimmungsunterstützend überlagert. Dynamik oder überraschende Taktänderungen sind keine Kriterien, die innerhalb dieser Soundwelten dringend vorhanden sein müssen – man denke an langsame Atmosphäriker wie NADJA oder THIS WILL DESTROY YOU. Die Kompositionen auf „Whiteout“ wandeln bedeutungsschwer und ziellos mäandernd umher und werden hin und wieder flüsternd und raunend von der Stimme des Sängers umgarnt – doch selbst der homogen in die Musik verwobene Gesang verhilft den Stücken nicht zu einer höheren Dringlichkeit. Selbst die Remixe von LUSTMORD und JARBOE zum Ende vermögen es nicht, das Ausgangsmaterial spürbar zu beleben. Im Pressetext fehlt die immergleiche Aufforderung nicht, man müsse sich „Whiteout“ nur immer wieder aufmerksam zuwenden, damit die Klänge zu voller Entfaltung kommen. Jedes einzelne Merkmal dieses Album hat man schon mehrmals überzeugend gehört. Bei anderen Bands.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Simon Nagy
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Henrik Beeke