WHITE STAR

Nach DEADLOCK und SUPERMARKT ist mit WHITE STAR von 1981 ein weiterer wichtiger Film von Roland Klick bei 451 Video auf DVD erschienen. Dass der Film trotz Dennis Hopper in den USA wenig Anklang fand, lag wohl daran, dass er dort unter dem Titel LET IT ROCK um 15 Minuten erleichtert wurde und man einfach das TSOL-Koncert aus SUBURBIA mit hineinschnitt.

Aber auch in der 90-minütigen Original-Fassung ist Klicks Film ein löchriger Trümmerhaufen, bedingt durch Budget-Probleme und die nicht ganz einfache Zusammenarbeit mit Hopper, der hier zur Hochzeit seines Drogenkonsums den besessenen Musik-Impressario Ken Barlow spielt.

Zumal Klick hier auch versuchte, seine Frustrationen wegen CHRISTIANE F zu verarbeiten, wo ihn Bernd Eichinger rausgeschmissen hatte, weshalb WHITE STAR wohl sein aggressivster Film sein dürfte, den eine ständige Gewaltbereitschaft durchzieht.

Doch trotz aller mal mehr mal weniger offensichtlichen Probleme sagt WHITE STAR immer noch erstaunlich viel über den allgemeinen Zustand der Popmusik und der dazugehörigen, permanent die Grenzen des guten Geschmacks unterwandernden Verwertungsindustrie aus, und ist alleine schon wegen Hoppers wilder Performance absolut sehenswert.

Denn der will mit allen Mitteln Plastikpopper Moody im weißen Anzug zum neuen Star machen, was in Folge zum bekannt steilen Weg nach ganz oben und dem tiefen Fall ins Nichts führt, vor der vielleicht nicht besonders akkurat dargestellten Kulisse der 80er-Jahre-Musikszene Berlins, an der Schwelle, wo Punk und New Wave sich immer mehr vermischten.

Ein Stück authentisches Kino über die magische Kraft des Rock’n’Roll, inklusive der dazugehörigen selbstzerstörerischen Tendenzen. Auf der DVD noch um den exzellenten Klick-Kurzfilm LUDWIG ergänzt und einen Audiokommentar mit ihm.

Schade nur, dass der Film im Gegensatz zum anamorphen Trailer nur im 4:3-Format vorliegt.