Die für Gänsehaut sorgende und zerbrechliche Stimme von Jason Merritt dürfte dem einen oder anderen Americana-Folk-Fan vor allem von seiner anderen Band namens TIMESBOLD bekannt sein. TIMESBOLD haben übrigens gerade via Glitterhouse Records ihr drittes Album veröffentlicht.
Mit seinem Soloprojekt WHIP wendet sich der Singer/Songwriter Jason Merritt einem sehr reduzierten, bis auf die Knochen abgemagerten akustischen Sound zu und weiß damit mehr als zu überzeugen.
Zwischen Blues, Country und Folk bewegen sich seine wunderschönen Songs und erzeugen beim Hörer konstant ein Gefühl tiefer Melancholie. Nicht unbedingt ein Album für sonnige Sommertage, sondern eher der passende Soundtrack für den abendlichen Blick auf einen Unheil schwangeren bewölkten Himmel.
"Das wirkliche Leben sollte die Musik beeinflussen und nicht umgekehrt" fordert Jason Merritt und findet seine Einflüsse vor allem in der Natur und in der Vogelwelt. "White wedding" von Billy Idol wird man vielleicht nie wieder so reduziert, zerbrechlich und doch kraftvoll hören, wie in dieser wunderbaren Interpretation von Jason Merritt.
All den verletzten Seelen, die ihren Schmerz in düsteren akustischen Country-Folk-Balladen ertränken, möchte ich "blues for losers" besonders ans gebrochene Herz legen. Denn Jason Merritt tröstet im Endeffekt weitaus besser als Will Oldham aka Bonnie "Prince" Billy.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Robert Buchmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Joachim Hiller