Unverhofft kommt – machmal! Das Gesamtwerk einer obskuren Band aus Südkalifornien, die zu Lebzeiten gerade einmal drei Gigs gespielt hat und die durch zwei Songs auf einem Skateboarding-Video in der entsprechenden Szene etwas Aufmerksamkeit erregte – hold my energy drink! Kaum ist das Vinyl auf dem Plattenspieler, schaut die Sache aber ganz anders aus. WHEEZING MANIAC und die 17 Songs, die sie 1987 und 1989 aufgenommen haben, machen einen unerwarteten, subversiven Spaß. Dieser alternde Punk muss ständig aufs Positivste an die großartige „Not So Quiet On The Western Front“-Compilation denken, mit der das Maximum Rocknroll 1982 die kalifornische Szene dokumentierte, eine Szene, in der Punk keine stilistische Formel war, sondern Initialzündung einer stilistisch diversen Abenteuermusik, die sich immer einen Rest von Rätsel bewahrte – warum machen die das so? Was soll das? Aber wow! WHEEZING MANIAC haben dazu mitunter noch Spurenelemente von MINUTEMEN oder früheren MEAT PUPPETS, klingen aber immer vor allem nach sich selbst, nach einer großen Lust an einer eigenen, unberechenbaren, freien Musik, da stört es auch nicht, dass manche Songs eher Fragmente sind. 25 wunderbare Minuten, die davon erzählen, wie das wohl gemeint ist, mit dem Punk und dem Core.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Rainer Krispel