Was nützt einer Band der schönste Plattenvertrag, wenn sie damit zwar auf heimischem Territorium gut versorgt ist, selbiger aber kein Stück nützt, wenn es um einen Release in Europa geht? In Australien sind MAGIC DIRT ein etablierter, äh, "Act", mit Europa jedoch haben sie bislang nur Pech gehabt: vor ein paar Jahren ließen sie eine bereits gebuchte Tour kurz nach der Landung wieder platzen und das damalige Label Subway Records damit im Regen stehen, jetzt weigert sich East West in Deutschland, das Album hier zu veröffentlichen, von wegen es sei kein Markt vorhanden.
Ja, dumm gelaufen, und dabei gefällt mir der Vierer um Frontfrau Adalita auch mit dem neuen Album wieder ausgesprochen gut: gefühlvoller Indie-Rock, in klassischer Handarbeit gestrickt, mit einer charismatischen Sängerin ausgestattet, und dabei mit dem neuen Album zugänglicher und weniger aggressiv als bisher, ohne jedoch weniger bissig zu sein.
Nein, klassische Popmusik von radiotauglicher Seichtheit ist das hier trotz schöner Melodien immer noch nicht (von der Ballade "Nightingale" mal abgesehen), denn dem stehen die dröhnenden Gitarren entgegen, und so machen die Australier ihrem Namen MAGIC DIRT mal wieder alle Ehre, kombinieren sie schmutzigen Rock mit sweeten Harmonien.
Unterm Strich ein schönes Album, doch richtige Begeisterung stellt sich nicht ein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Joachim Hiller