Bestellt man in Berlin einen Pfannkuchen, bekommt einen Berliner. Ähnliche Verwechslungsgefahr besteht bei der Band mit dem Kalauernamen BERLINER DOOM. Mit schwerem, langsamem Gitarrengewalze hat das hier nichts zu tun, dafür mit monotonem NDW-Punk samt Coldwave-Anleihen. Die Songs sind extrem, kurz, bei zwölf Tracks in weniger als zehn Minuten hält man sich nicht mit unnötigen Verzierungen auf. Dadurch wirkt alles natürlich noch direkter, eher so wie ein Ellbogen in die Fresse im KitKat-Club. Davon abgesehen nölt und stänkert sich Frontfrau A.R.M. wie die Sängerin einer West-Berliner-Achtziger-Wave-Combo durch assoziative Lyrics, die wie ein Berlin-Begriffs-Bingo klingen: Hier was zum Späti, da was über den Scheißjob und immer wieder was zu Sex in allen Variationen. Wem GROSSTADTGEFLÜSTER zu fröhlich sind, der/die sollte den BERLINER DOOM besuchen. Liegt direkt am schlecht beleuchteten Ende der Fickt-Euch-Allee.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Gary Flanell