Mit dem Will Smith-Hit von 1997 hat „Welcome To Miami“ von Shitney Beers nichts zu tun. Schade eigentlich. Aber auch gut. Maxi Haug, wie Shitney bürgerlich heißt, hat für ihr Debütalbum – dem seit 2018 einige EPs vorausgingen – zehn Lieder aufgenommen. Diese sind durchgängig ruhig, meist reduziert auf Stimme und Akustikgitarre. Wenn mich meine Ohren nicht täuschen, kommen vereinzelt Tasteninstrumente und Streicher zum Einsatz – keine Ahnung, ich schreibe für ein Punk-Fanzine. Der Fokus liegt aber eindeutig auf dem verhuschtem Gesang und sanftem Gitarrenpicking. Beeinflusst wurde die in Mannheim lebende Halbkanadierin von Julien Baker, Phoebe Bridgers, Suzanne Vega oder HOLE. Inhaltlich geht es auf „Welcome To Miami“ unter anderem um die Angst vor Übergriffen auf dem nächtlichen Nachhauseweg („Keys“), Stalking („Lourdes“) oder Gentrifizierung („Marcel“). Zwischenmenschliches ist natürlich ebenfalls Thema. Im Artwork und auf dem Vinyl verstecken sich ein paar nette Gags.
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