Düsteres Artwork, der Titel „Epos“ – ich ahne Schlimmes. Auch die roten Spritzer auf dem Vinyl tragen nicht zu einem guten Gefühl bei. Was mag da jetzt bloß kommen? Deutschsprachige Punk-Nummern, die ich nicht so erwartet hatte, überwiegend eingängig und oft auch sehr nach vorne gehend.
Von Trauer oder ähnlichem Gedudel ist nichts zu hören. Wobei ich anmerken muss, dass es thematisch durchaus eine große Bandbreite gibt. Neben lustigen Themen, wie das absichtliche Nicht-Erwachsenwerden („Zu groß“), finden sich auch ernstere wie die Sinnlosigkeit von Krieg („Troops of democracy“) oder die Ausbeutung der Erde („Erde e.V.“) auf der Platte.
Dass die Songs einigermaßen locker rüberkommen, liegt an den Texten sowie der musikalischen Umsetzung. Das Ganze wirkt sehr zeitlos, was hier als Kompliment gemeint ist. Erklären lässt sich das mit der zwanzig jährigen Bandgeschichte, wodurch man an dem Sound in den unterschiedlichen Epochen feilen konnte.
Die Bandbreite erstreckt sich von schnellen Punk-Nummern bis hin zu Titeln mit Rock-, Ska- oder Jazz-Einschlag. Von einem Epos ist man jedoch weit entfern. Einziger Kritikpunkt bleibt somit die erwähnte Kluft zwischenArtwork und Inhalt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Sven Grumbach