Manche Labels verstehen es einfach mit ihren Hörern zu altern. Zu den Post-Hardcore-Bands der Gründertage gesellten sich schnell ruhigere, aber auch experimentelle Künstler. Oft waren es die gleichen Musiker, die den Sound ihrer Vergangenheit ablegten, um sich in ein neues musikalisches Gewand zu hüllen.
WEDDING DRESS aus Chicago sind das Nebenprojekt von MAPS & ATLASES-Gitarrist Erin Elders und spielen verträumte Popmusik mit einem Schuss Psychedelic. Es werden Erinnerungen an jüngere Bands wie THE SHINS oder BEACH HOUSE wach.
Wenn man diese Wurzeln weiterverfolgt, muss ich aber auch die BEATLES, BEACH BOYS und ZOMBIES nennen. Das Experimentieren wird in den elf Stücken nicht überstrapaziert, es steht immer die Grundstimmung der einzelnen Stücke und des Albums im Vordergrund, die dazu einlädt, den Alltag für knappe vierzig Minuten zu vergessen und in die Traumwelt von WEDDING DRESS einzutauchen.
Ein sehr schönes Album für verregnete Herbsttage auf dem Sofa oder als Soundtrack für nächtliche Autofahrten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Jörg Masjosthusmann