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SOME EXERCISE

Web Peril

Wenn der Rezensent sonntags in einem berüchtigten Technoclub in der Nähe des DJ-Pults tanzt, linst er manchmal rüber, um zu sehen, wie viele Beats per Minute aktuell rotieren. Bei SOME EXERCISE gibt es Abhilfe, denn auf dem Album „Web Peril“ wird neben den neun Songtiteln auch gleich die jeweilige bpm-Anzahl angegeben. Für die Nerds: Es handelt sich um die Zahlen 118 bis 135. Das Label Swish Swash notiert handgeschrieben: Der Kopf von SOME EXERCISE namens Sam Pichonsky aus Ontario, Kanada arbeitet in diesem Projekt allein. Er mag neben der ersten New Yorker No Wave-Welle (Alan Vega ...) auch düstere Anteile der Neuen Deutschen Welle, wie zum Beispiel DAF. Dies ist auf der ersten Single, dem eher catchy „Coat of arms“ ganz gut zu hören. Neben viereckig-kalten Synthies werden repetitive Gitarren mehr geschrubbt als gespielt, es gibt echte oder gefakete Percussions, und es hört sich ein bisschen an, als sei Sam auf Baustellen unterwegs gewesen, um Klangerzeugnisse für „Web Peril“ zu finden. Thematisch wird übrigens prä-apokalyptisch schon mal das Ende der Online-Welt eingeläutet.