WE HERE NOW sind ein südamerikanisch-asiatisches Musikerkollektiv – ein Inder, ein Peruaner und ein Brasilianer – das sich für das vorliegende Debüt zusammengefunden hat, um einen Rockmusik-Boliden, oder noch besser, ein Monster zu erschaffen, das alle musikalischen Traditionen, auf die die nationalen Wurzeln hinweisen könnten, in einem psychedelischen Rausch von schnell gespielten Saiteninstrumenten und einer extrem schnellen und die Songs vorantreibenden Rhythmusgruppe, aufgehen.
Dabei setzt man auf komplizierte Rhythmen, auf Figuren und musikalische Arrangements, die eine Mischung aus Psychedelic und Jazz-Rock scheinen – und die sich immer wieder in dichten und komprimierten Improvisationen verlieren und dem irgendwie dem Gott der vielen Noten huldigen.
Was man beim artifiziellen Jazz-Rock der Achtziger schon nicht ausstehen konnte, kommt hier über eine merkwürdig verdrehte Hintertür wieder auf den Plattenteller. Eigentlich ein gutes Album – ich finde es so mittel.
Kann man verpassen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Thomas Neumann