CRIME DESIRE

We Hate All Life MCD

Uiuiui, ganz schön nihilistisch, der Titel des Mini-Albums der aus San Diego stammenden Band. Die bezeichnen ihren 10-Song-Release, der es auf gerade mal 23:18 bringt, als Album. Aus heutiger Sicht mag das etwas knapp sein, aber wer zu seinen Vorbildern B'LAST und SIEGE zählt, der hat eine Zeit vor Augen, als man schon nach zehn, zwölf Minuten die Schallplatte umdrehen musste, und damals hat sich auch keiner beschwert.

Dabei sind CRIME DESIRE im Gegensatz etwa zu den leider aufgelösten WRANGLER BRUTES keine Verfechter der reinen Lehre, hat man bei ihnen eher das Gefühl, dass sie mit ihrem Ansatz die Tradition spinnert-verquerer San Diego-Bands fortführen und das mit Old School-Hardcore verbinden.

Musik gewordenes Chaos, pure Energie, man sieht förmlich vor sich, wie der Pit sich für ein, zwei Minuten in das Äquivalent zu einem unter Strom gesetzten Eimer voller Fische verwandelt. Neben den neun neuen Songs gibt's als durchlaufenden zehnten Track das noch ein ganzes Stück rauhere Demo von 2003 als Bonus.

Eine Platte, die ich mir auch gut auf Three One G oder GSL hätte vorstellen können. Anfang 2006 kommt schon das nächste Album. (23:18) (7)