Wenn ich mir die Verpackung dieser CD-R so anschaue, kann es der Band wohl nicht ganz so schlecht gehen, wie es der Albumtitel zu suggerieren versucht. Demos im Digipak sind ja dann doch eher eine Seltenheit.
Aber wenn eine Band stolze sechs Jahre dafür braucht, um einen ersten Tonträger auf die Menschheit loszulassen, dann sammelt sich wohl so einiges in der Bandkasse an. Da kann man sich eine derartige Dekadenz eben problemlos erlauben.
Optisch macht das Ganze also schon mal eine Menge her und die Musik, die wohl so grob in die Indierock-Schublade einzuordnen ist, steht dem auch in nichts nach. Schöne und eingängige Gitarrenmelodien prallen auf nachdenklich stimmende, melancholische Texte.
Und jedes Mal, wenn die Songs Gefahr laufen, zu poppig zu werden, reißt Sänger Sven das Ruder wieder herum und sorgt mit seinem alkoholisiert anmutenden, nöligen Gesang für die nötige Portion Dreck, die das Gesamtbild unverkennbar macht.
Die Erwartungshaltung an diese Scheibe war nicht gerade klein, aber das lange Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Freunde deutschsprachiger Indie-Mucke werden an dieser Band definitiv Gefallen finden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Marko Fellmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Florian Feldmann