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OHNOS

Waving From Hades

THE OHNOS aus Malmö, Schweden, das sind Anna (voc, gt), Åsa (voc, gt), Sanna (bs) und Malin (dr), und „Waving From Hades“, aufgenommen im November 2020, ist ihr zweites Album. Im Herbst soll auf Beluga Records, auch aus Schweden, die Vinylversion kommen, bis dahin vergnüge ich mich mit der auf Lucinda Records aus Spanien erschienenen CD-Version. „Waving From Hades“ ist eine jener Platten, die es einem leicht machen: vom titelgebenden Opener an erweist sich der Female-Vierer als charmanter Instant-Pleaser. In bester Sixties-Girl-Group-Tradition wird hier garagig drauflos gelärmt und mit mehrstimmigem Gesang und eingängigen Melodien mehr geklotzt als gekleckert, und ich muss unweigerlich an die famosen BOONARAAAS denken. Oder an THE GO-GO’S. Sweete Melodien galore also, aber dazu auch der nötige harsche Punch – wenn es bei der finalen Entscheidung darauf hinausliefe, zwischen Punk und Pop zu wählen, würden THE OHNOS, so vermute ich, klar für Punk votieren. Die Produktion allerdings ist eben durchaus von jener locker-noisigen Garage-Machart und nicht auf Bratgitarren angelegt, und das gefällt. Hier und da ist gesanglich und gitarrenschrammelig noch so eine gewisse Kim Gordon-Note im Spiel, das ist für mich das Sahnehäubchen. Wer die RAVEONETTES noch nicht vergessen hat, wer die COURETTES abfeiert, ist hier ebenfalls richtig. Warum die CD bisweilen knackt wie eine Vinylplatte ist wohl das Geheimnis der Band.