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RAGANA

Wash Away / You Take Nothing

Diese beiden nun in Neuauflage erschienenen Alben des Duos aus Oakland, Kalifornien bieten über eine Stunde feinsten Sludge, BM, blackened Screamo. RAGANA weben seit Jahren eine düstere Grundstimmung, die durch die Wiederholung von eingängigen und nicht überladenen Gitarrenmelodien und durch das teils sparsame Schlagzeugspiel bestechen. Die melancholisch-atmosphärischen Cover, die mich an Bilder von Phil Elverum (MT. EERIE, THE MICROPHONES) erinnern, setzen eine ähnliche Gefühlsnote. Die verlassenen Landschaften legen sich mittels der Musik als Gefühl auf den Körper, suchen stetig nach kleinen Wunden, die sonst nur ein Desinfektionsmittel findet. Dort legen sie sich hinein, mit voller gesanglicher Inbrunst. Danach bahnen sie sich ihren weiteren Weg, ob langsam kratzend oder bis zum Zerbersten eilend. Der trottende Spaziergang mit verkatertem Kopf wird zum Wettlauf ohne Ziel; Ruhe und Gemütlichkeit zur sich aufdrängenden und stechenden Unbehaglichkeit. Bei „Wash Away“ überwiegt noch der klare Gesang, bei „You Take Nothing“ wandelt sich dieser Aspekt – einzig im Lied „Winter’s light“ wird ihm noch reichlich Raum gegeben. Beide Arten bestechen unterschiedlich und ziehen mich in den Bann; ebenso wie das mantraartig geschriene und empowernde „You take nothing“ des gleichnamigen Songs. Definitiver Anspieltipp.