Im Jahr 2018 listete das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen in seinem Bericht unter der Rubrik „linksextremistisch“ auch elf sächsische Punkbands auf. Der Grund dafür war die klare klar antifaschistische Positionierung der Bands. ENDSTATION CHAOS aus dem Erzgebirge zählten auch dazu und haben sich gegen die Nennung erfolgreich juristisch gewehrt. Jetzt legt die Band ihr zweites Album vor. Im Gegensatz zu ihrer schon guten ersten LP „Feindbild“ aus dem Jahr 2017 haben ENDSTATION noch eine gute Schippe Härte draufgelegt, ohne ihr Gefühl für griffige Melodien verloren zu haben. Elfmal straighter, abwechslungsreicher und kämpferischer deutscher Punk – nein, kein Deutschpunk! –, bei „Resist to exist“ wird es dann etwas derber, da unterstützt sie Julian von GLOOMSTER beim Gesang. In ihren Texten zeigen sie klare Kante, „solidarisch, antifaschistisch, kämpferisch und hilfsbereit“, wie sie in „Herzlich willkommen“ selber singen. Die Staatsmacht bekommt ebenso ihr Fett weg wie eine gegenüber dem Elend der Geflüchteten blinde wohlstandsverwahrloste Gesellschaft und das ganze Faschopack, wie in „Blau-braunes Problem“, für mich der Hit der LP. Doch allen Problemen zum Trotz bleiben es der Zusammenhalt und die selbstgeschaffenen Freiräume, die ENDSTATION CHAOS zu Recht feiern. Aufgeben ist keine Option und ENDSTATION CHAOS liefern den passenden Soundtrack dazu.
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