Tja, das war's dann wohl mit WARZONE: Ray Raybeez James Barbieri ist tot, gestorben an einer zuerst harmlos wirkenden Infektion. Zu diesem Zeitpunkt war die neue Platte bereits im Kasten, aufgenommen in Chicago unter Mitwirkung von Victory-Boss Tony.
Fight for justice wurde somit über Nacht zu einer posthumen Veröffentlichung, und ich schätze mal, dass es den drei verbliebenen WARZONE-Mitgliedern verdammt schwer fallen dürfte, einen Ersatz für den charismatischen Frontmann Raybeez zu finden.
Und obwohl man über Tote ja nichts schlechtes sagen soll, kann man bei diesem Anlass trotzdem nicht verschweigen, dass WARZONE in den Achtzigern unter Federführung von Raybeez einen sehr unangenehm-patriotischen Einfluss auf die New Yorker Hardcore-Szene hatten.
Immerhin, seit ihrem Comeback vor ein paar Jahren schienen sie geläutert und liessen entsprechende dumm-dreiste Sprüche bleiben. Und in Zeiten, in denen NYHC für viele Dumpfbacken nichts anderes war als eine Chance, schlechten Heavy Metal als Hardcore zu verkaufen, blieben WARZONE ihren Roots treu und nahmen einige sehr schöne Old School-Songs auf.
Diese Linie führen sie auch auf Fight for justice weiter, verstärkten den Oi!- und Streetpunk-Einfluss sogar noch und haben damit (ein letztes Mal?) eine mitreissende, vor Energie nur so strotzende Hardcore-Platte aufgenommen, die 95% ihrer Nachahmer hüben wie drüben gnadenlos in die Schranken weist.
Gelernt ist eben gelernt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller