WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN

Ludwig Leichhardt

„Ein Hörspiel von Kai-Uwe Kohlschmidt“, so die ersten Worte dieses Hörspiels. Der Sänger der kultigen Ostkapelle SANDOW war und ist neben dieser vielfältig tätig, als Autor und Komponist für TV, Kino, Radio und Theater, etliche Filmmusiken des „Polizeiruf 110“ stammen von ihm.

Wer aber ist Ludwig Leichhardt? Zum einen gilt Leichhardt (geb. 1813) wegen seiner geografischen Entdeckungen als Humboldt Australiens. In diesem kurzweiligen Hörspiel, begeben sich drei befreundete Künstler (Autorin J.

Ulman, Maler P. Adler und Multitalent Kohlschmidt) auf Spurensuche. Dafür reiste man selbst an den Ort der dritten Expedition von Leichhardt, der Simpsonswüste, eine unwirtliche und gefährliche Gegend Australiens.

Kern der Story ist der zunehmende Konflikt, durch erlebnishungriges Hereinbrechen einer fremden Kultur in ureigene Welten, deren jahrhundertealte Kultur sich von „Eindringlingen“ gefährdet sieht.

Zusätzlich befeuert wird diese Thematik dadurch, dass Leichhardts Mutter Sorbin war. Einem Kulturkreis, der ebenso von äußeren Einflüssen „bedroht“ war und ist. Das noch unerforschte Outback, die fremden Aboriginies, das zunehmende Verlorensein zwischen den Welten und die friedliche Ruhe des Spreewalds – die Zutaten könnten spannender kaum sein und ich beginne, in den Dialogen hängenzubleiben.

Dabei gibt es auch hier zwei Welten, denn die Macher blenden zwischen hörbar gemachten Originaltexten und den Aufzeichnungen der eigenen Expedition, die sich an die Spuren von Leichhardt heftet.

Das verwirrt anfangs, bringt aber Dynamik und Spannung ins Spiel. Was wann passiert, da will ich nicht vorgreifen, die Umsetzung ist aber überraschend und ansprechend. Etwas länger hätte es allerdings ausfallen können.