7 Degrees ist eines dieser Minilabel, die mit schöner Regelmäßigkeit beachtliche Veröffentlichungen abliefern. Abseits des Konsum- oder Band-Auspress-Gedankens werden im Speziellen hübsch aufgemachte LPs spannender Grindcore-Bands abgeliefert, das ist der gelebte musikalische Untergrund.
„False“ – die zweite LP der Kanadier – ist mehr als nur ein Album. Geplant ist ein Film gleichen Namens, der die Musik visualisiert und 24 Stunden im frustrierenden Leben von Dave Hall dokumentiert, einem menschenverachtenden Voyeur.
Das Quintett hat sich seit dem stark an alten NAPALM DEATH orientiertem Vorgänger spürbar verändert, die Geschwindigkeit wurde reduziert und mehr Wert auf Songstrukturen gelegt. Ohne Frage erfindet „False“ Grindcore nicht neu, aber die Neuausrichtung ist sehr solide.
Auch wenn die unbarmherzige Gewalt des ersten Albums „Leeches“ nicht mehr erreicht wird, sind die hier vertretenen Songs eben Songs und keine unkontrollierten Eruptionen mehr. Wütend und unzufrieden ist man auch weiterhin und brüllt es entsprechend lauthals heraus.
Dass die LP im Klappcover mit allen Texten ansprechend roh und ungehobelt klingt, sei nur am Rande erwähnt. Support your scene.
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Ollie Fröhlich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Markus Kolodziej
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Arne Kupetz