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MOUTH CONGRESS

Waiting For Henry

Scott Thompson und Paul Bellini sind in Kanada in erster Linie als Mitglieder der Komikertruppe Kids In The Hall bekannt. Zu Beginn der Achtziger haben sie sich allerdings auch mal in einer Queercore-Band namens MOUTH CONGRESS versucht. Benannt nach dem von Sir Richard Francis Burton in seiner Übersetzung des Kamasutra verwendeten Ausdruck für Oralverkehr, untermalten sie in Zusammenarbeit mit wechselnden Bassisten Texte rund um (Homo)Sexualität, Rassen- und Geschlechterfragen (manchmal aber auch nur improvisierten Nonsens) mit trashig-wavigem Garage-Punkrock. „I think too much / I talk too much / I write in my diary much too much / I think it’s all the drugs / All the liquor and the drugs [...] / I guess I’ll just jerk off again“. Hm, ja, was man halt so denkt. Über Bandcamp von Captured Tracks wiederentdeckt, versammelt „Waiting For Henry“ ein 29 Tracks umfassendes Best-Of des Duos. Ungewöhnlich und schräg ist das auf jeden Fall, auf Albumlänge aber sicherlich auch keine leichte Kost. Auf die Wiederauflage der skurrilen Live-Performances darf man jedenfalls gespannt sein. Wer einen Vorgeschmack braucht, schaut sich schon mal den Trailer zur über Kickstarter finanzierten Banddoku im Netz an.