Foto

¡PENDEJO!

Volcán

Wer sie nicht kennt, verortet diese Band vermutlich an der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Wo in der Titty-Twister-Bar aus Quentin Tarantinos „From Dusk Till Dawn“ Vampire in Rockerklamotten auf willige Opfer warten, etwa Touristen, die sich mit ihrem Camper in der Wüste verfahren haben, weil sie nur aufs Navi gehört haben. ¡PENDEJO! heißt übersetzt Feigling. Die Band klingt wie eine Heavy-Version von TITO & TARANTULA. Wie eine Stoner-Band mit Bläsern. Wuchtig und rauhbeinig interpretiert, ausgestattet mit spanischen Texten. Elf Geschichten. Klein und groß, hässlich und schön, traurig und lustig. Die Musik ist voller schwerer Riffs, Trompeten oder Posaunen und der whiskeygetränkten Stimme von Sänger El Pastuso. Ziemlich schnörkellos nach vorne gespielt, ohne sich ablenken zu lassen. Irgendwo zwischen Wüstenrock, Mariachi und Suff. Brant Bjork oder Josh Homme würden der Platte sicher ein dickes Like verpassen. Gespielt von einer vierköpfigen Band, gegründet von zwei Cousins mit lateinamerikanischem Hintergrund. Veröffentlicht über das bandeigene Label Chancho Records. Allerdings stammt die Band nicht aus dem Land der Azteken, sondern aus der ehemaligen Kiffermetropole Amsterdam. Keine schlechte Legende für eine europäische Band. Also nichts wie los: Sombrero auf, Corona entkorkt und ab in den Snakepit.