Das quietschbunte und vor Albernheit triefende Video ist ein schwieriger Erstkontakt mit dem Quartett EDREDON SENSIBLE, denn musikalisch wird bei den Franzosen eine virtuose Auseinandersetzung mit Brass, Jazz und New Orleans spürbar. Die einzigen verbalen Ausdrücke auf „Vloute Panthère“ sind grelle Schreie, ansonsten bleibt die Musik drängend-instrumental und ruft zum Kontrollverlust auf – mit zwei Saxophonen und zwei Drumkits. Die sechs wahnhaften Stücke zwischen fünf und zwölf Minuten befeuern einen ähnlich gelagerten Trance-Zustand wie ihn SONS OF KEMET auslösen, offenbaren allerdings nicht denselben politischen Ernst des furiosen britischen Jazz-Quartetts, sondern haben den Schalk im Nacken. Auf den Punkt bringt es dieses französischsprachige Zitat, das spätestens im Kontakt mit der Musik von EDREDON SENSIBLE verständlich wird: „Une musique tribale, festive, excitante, brute et hypnotique.“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #168 Juni/Juli 2023 und Henrik Beeke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Henrik Beeke