Die Band mit dem aussprechlichen und unmerkbaren Namen ist zurück - und soll in dieser Rezension fortan nur noch unter dem Kürzel ADRM laufen, was gleichzeitig auch der Kern der verschiedenen Namensvariation der letzten Jahre ist.
Für eine erst 2000 gegründete Band sind drei Alben keine schlechte Leistung, wobei die Besetzungswechsel dann nochmal ein Fall für sich sind. Gitarrist, Sänger und Bandgründer Nick Ray ist auf jeden Fall der unumstrittene Mastermind des Trios, das im Herbst, noch vor Veröffentlichung von "A New Commotion ..." durch Deutschland tourte und allenthalben offene Münder hinterließ - beim Interview eine halbe Stunde nach ihrem Berliner Set hatte ich mich dann aber wieder unter Kontrolle, und das Ergebnis gibt's im nächsten Heft nachzulesen.
Erschien der Vorläufer noch auf SFTRI, sind ADRM jetzt bei TransSolar gelandet, das damit seinem Programm nach MONOCHROME und PHANTOM LIMBS eine weitere Perle hinzugefügt hat - und vielleicht hilft ein europäisches Label der Band auch endlich zu etwas mehr Bekanntheit, denn bislang ist man allenfalls ein Geheimtip.
Doch was macht den Reiz dieser spröden Band eigentlich aus? Schwer zu sagen, aber es hat wohl was mit der Eigenwilligkeit zu tun, mit der das Trio aus Memphis, TN seine Einflüsse aus Punk, Garage, Psychedelic, LoFi und Dub kombiniert, wobei letzteres Genre sich erst bei einem zehnminütigen Live-Jam offenbarte und auf der Platte nicht heraushörbar ist.
Auch eine Live-Erfahrung ist die beschwörende VELVET UNDERGROUND-Ähnlichkeit so manchen Songs, und sowieso machen die drei dürren, schwarz gekleideten Figuren auf der Bühne eine gute, stylishe Figur, ohne dass man das als leere Pose auffassen könnte - seeing is believing! Und vor allem "hearing": auf der aktuellen Ox-CD gibt's "Push and pull" zu hören.
(36:38) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Christian Maiwald