Foto

PLEROMA

Vitriol

„Man könnte HOLOGRAMS für eine Wave-Pop-Band von Mitte der Achtziger halten.“ Das schrieb ich 2012 angesichts des Debütalbums der schwedischen Band auf Captured Tracks aus Brooklyn. Die veröffentlichten mit „Forever“ (2013) und „Surrender“ (2017) zwei weitere Alben, das letzte auf Push My Buttons aus Stockholm, und dort ist auch „Vitriol“ erschienen, das Debüt von PLEROMA, bei denen es sich wiederum um die neue Band von Anton Spetze von HOLOGRAMS handelt, bei der auch Andreas und Oliver von HOLOGRAMS mitspielen. Allerdings wird durchaus der Soloprojekt-Charakter des Ganzen betont, aber das ist letztlich eine akademische Diskussion. Fakt: Wem HOLOGRAMS gefielen, der dürfte auch hieran Gefallen finden, wobei deren Sound nur einen Teil des musikalischen Spektrums von PLEROMA ausmacht. PLEROMA sind schwerfälliger, düsterer, rockorientierter, mit einem gewissen GUN CLUB-Einschlag, was auch etwas mit Antons stimmlicher Klangfarbe zu tun hat. Beim langen „Inferno valley“ auf der B-Seite der auf 45 rpm laufenden 5-Song-12“ bewegt man sich dann auch mal auf ECHO AND THE BUNNYMEN-Terrain, wird aber auch fast schon proggig. Spannende Band – man fragt sich, ob man HOLOGRAMS überhaupt vermissen würde, sollten PLEROMA deren Inkarnation in erweitertem Soundgewand sein.