Zehn Songs in 13 Minuten – diese EP ist schneller wieder vorbei, als ich meine Gedanken dazu in die Tasten hacken kann. Und wenn Songs so schnell abgespult werden, stehen die Chancen sehr gut, dass sie bei mir Begeisterung auslösen.
Dabei war ich zuerst alarmiert, denkt man bei den Worten „Tooth And Nail“ doch unweigerlich an das ekelhafte Christen-Label aus den USA, doch von solch abwegigem Gedanken-„Gut“ könnten VIOLENT ARREST nicht weiter entfernt sein, handelt es sich bei der britischen Formation doch um drei von vier Mitgliedern der legendären Hardcore-Band RIPCORD.
V.A. hatten sich schon 2009/10 mit den auf „Minute Manifestos“ (nomen est omen ...) verewigten Kloppern zu Wort gemeldet und gehören offensichtlich nicht zu den Menschen, die es akzeptieren, dass man angeblich mit dem Alter ruhiger zu werden hat.
„Fight for your rights!“, brüllen sie, „Fuck off!“, „You’re selfish greedy cunts“, da steckt also eine Menge Wut in Texten und Musik und das hört man. Wer RIPCORD liebt, wer OFFENDERS verehrt (ich höre hier immer wieder „Face down in the dirt“ heraus), der wird „Tooth And Nail“ mögen, das zudem mit einer relativ langsamen Nummer namens „Demons“ schließt, die man sich, wäre der Meister noch zu so was fähig, auch von einem neuen DANZIG-Album gewünscht hätte.
Alles richtig gemacht, ein schnörkelloses Alte-Schule-Werk ohne Makel.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Joachim Hiller
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