VIER FÜR EIN AVE MARIA

Der bereits in den Siebzigern früh verstorbene Giuseppe Colizzi hatte mit I QUATTRO DELL’ AVE MARIA einen Italowestern gedreht, der sich deutlich am Erfolgsrezept von Sergio Leones zwei Jahre zuvor entstandenen ZWEI GLORREICHE HALUNKEN orientierte, was die satirische und zynische Überspitzung amerikanischer Western-Motive anging.

Hinzu kam die Anwesenheit von Eli Wallach als Hauptdarsteller, der hier quasi seine Rolle des Tuco aus Leones Film wiederholte. Gleichzeitig handelte es sich um einen Vertreter des damals populären Comedy-Westerns, wobei ein Großteil dieses Humors der deutschen Synchronisation entsprang, die oft wenig mit dem eigentlich ernsten Grundton dieser Filme zu tun hatte.

Das beste Beispiel dafür dürfte Colizzis GOTT VERGIBT... DJANGO NIE! sein, der direkte Vorläufer von VIER FÜR EIN AVE MARIA, und der erste Western, in dem das Gespann Bud Spencer und Terence Hill gemeinsam zu sehen war, und den man trotz der von Italowestern gewohnten Brutalitäten nachträglich zum Spaß-Western ummodelte.

Auch von VIER FÜR EIN AVE MARIA existieren zwei unterschiedliche Synchronisationen, auf der ersten legalen, spärlich ausgestatteten DVD von Paramount enthalten ist allerdings nur die sogar recht amüsante Comedy-Zweitsynchro von 1977, ebenso wie die wesentlich ernstere englische Tonspur.

Die größte Enttäuschung für Spencer- und Hill-Fans dürfte allerdings sein, dass es sich hier nur um die um neun Minuten kürzere internationale Fassung handelt, die allerdings im Gegensatz zu den TV-Fassungen unzensiert ist.

Colizzi war sicherlich kein Leone oder Sergio Corbucci, aber sein episodenhafter Italowestern-Vertreter gehört nach wie vor zu den besseren Genre-Werken, schon alleine wegen der unterhaltsamen Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern und der generell sehr stilvollen Umsetzung.