Vor zwei Jahren veröffentlichte Vic Chesnutt mit „North Star Deserter“ sein erstes Album auf Constellation, unterstützt von Mitgliedern von SILVER MT. ZION und anderen Musikern des Labels. Durchaus überraschend, war der seit dem 18.
Lebensjahr an den Rollstuhl gefesselte Musiker doch bisher eher im „konventionellen“ Singer/Songwriter-Bereich Zuhause gewesen, wobei Chesnutt bereits dort durch „dunklere“ Klänge aufgefallen war.
Auch wenn mich „North Star Deserter“ nur in Teilen vollständig begeistern konnte, musste man anerkennen, dass darauf Chesnutt songwriterische Qualitäten durchaus gelungen zur Geltung kamen, vielleicht sogar besser als auf seinen anderen in diesem Jahrtausend entstandenen Platten.
Die Basis für „At The Cut“ ist wieder dieselbe, selbst Guy Picciotto ist wieder als Gitarrist dabei, aber das Album zündet bereits mit dem bedrohlichen, dicht instrumentierten Opener „Coward“.
Und auch der Rest der insgesamt zehn Songs kann dieses Niveau beibehalten, selbst wenn Chesnutt stillere folkige Klänge anschlägt. Wobei es sofort hängenbleibende Stücke vom Format wie „Chinaberry tree“ sind, das mit seinen verzehrten Neil Young Gitarrenriffs und seinem dramatisch gesteigerten melodischen Höhepunkten „At The Cut“ zu so einem Hochgenuss machen.
Letztendlich ist es aber die insgesamt hervorragend ausgewogene Mischung aus stilleren, reduzierten Momenten und mächtigen, dicht instrumentierten Rocksongs, durch die Chesnutt eines der besten und emotional mitreißendsten Alben seiner inzwischen fast 20-jährigen Karriere gelungen ist.
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