Was ist bloss in all die Leute gefahren, dass sie Ihre Gitarren so lahm spielen müssen? Jetzt fangen die Spanier auch schon damit an. Aber obwohl hier ganz klare Stoneranleihen zu hören sind, bietet diese CD doch einiges mehr.
Erster Pluspunkt ist der Gesang. Spanisch finde ich sowieso gut, der hier steht außerdem mit beiden Beinen in der Gegenwart und geht mir nicht mit dem sonst üblichen 70er Doom Geschisse auf den Sack.
Zweiter Pluspunkt, bei den schleppenderen Songs, werden auf angenehme Weise dreckige Bluesriffs mitverwendet, was dem Ganzen einen gewissen Elan verleiht. Dritter Pluspunkt, man beschränkt sich nicht auf lahmes dahingeschrubbe, sondern weiß gelegentlich durchaus Tempo in die Angelegenheit zu bringen.
Eine besondere Freude ist da Song Nummer zwei, "Cardio Limite". "Vuelo Inferno/After en Marte" bringt zudem ein Saxophon ins Spiel. Normalerweise sind diese Dinger seit den 80er Jahren Hassobjekte Numero uno, (von Ska mal abgesehen), aber hier groovt das tatsächlich, was natürlich auch an dem treibenden Bassspiel liegt.
Gelungen auch der über 10 Minuten lange Opener "Roto Blues". Langsam zwar, aber so wie ein Schraubstock, der sich gemächlich um Deinen Kopf spannt. Der letzte Song "Valiums" erinnert gar an etwas langsamere MONSTER MAGNET.
Schwachstellen hat die Platte zwar auch zwei, aber das ist bei der Art von Musik, in meinen Ohren, weit unter dem sonst üblichen Durchschnitt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Claus Wittwer