Die Schlacht um Verdun gilt heute als Symbol des modernen Krieges: 320.000 französische und deutsche Soldaten starben 1916 um und in der Stadt im Nordosten Frankreichs, ohne dass dies zu nennenswerten Fortschritten auf beiden Seiten während des ersten Weltkrieges führte.
Dass das neuseeländische Trio BLACK BONED ANGEL mit seinem fünften Album (vier davon in den letzten zwei Jahren erschienen) „Verdun“ nun den passenden Soundtrack für dieses monatelange Warten und Sterben geschrieben hat, mag zynisch klingen, trifft es aber aus künstlerischer Sicht.
Sich langsam aufbauend, stetig lauter und brutaler werdend und in Gitarrenlärm und Kriegsgeräuschen gipfelnd, ist „Verdun“ ein in drei Akte unterteiltes, knapp eine Stunde langes Stück Drone-Doom, dessen bedrückend apokalyptische Atmosphäre mit nur minimalen Mitteln erzeugt wurde.
Oder, wie es ein Reviewer auf metal-archives.com ausdrückt: keine Japaner mit Laptops, keine osteuropäischen Sounddesigner, kein gregorianisch beeinflusster Gesang, bloß drei Neuseeländer mit sehr, sehr lauten Instrumenten.
Das ist wohl als Seitenhieb auf die jüngeren Entwicklungen bei SUNN O))) zu verstehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und André Bohnensack