Spätestens seit dEUS weiß man ja, dass in Belgien richtig schöne Popmusik produziert wird. VENUS IN FLAMES stellen da keine Ausnahme dar, das Projekt von Jan De Campenare, der hier aus dem Nichts kommend eine etwas altmodische anmutende Pop-Platte aufgenommen hat, die auch Britpop-Fans ansprechen dürfte.
Was "Notes Of Tenderness" von typischem Britpop unterscheidet - auch wenn sie in den Abbey Road Studios den Feinschliff bekam -, ist, dass ihr diese penetrante Form von großkotziger Selbstüberschätzung fehlt, trotz einer opulenten Instrumentierung.
Jan De Campenare beschränkt sich bei seinen Songs auf eine zurückhaltende Form von Melancholie, wodurch "Notes Of Tenderness" fast schon wieder etwas zu gewöhnlich klingt, denn hier wurde auf altbewährte Songwriting-Standards zurückgegriffen, die sich nicht wirklich mit der Experimentierfreudigkeit von dEUS messen können.
Dennoch ein überzeugendes und kraftvolles Debüt. (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Thomas Kerpen