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VELD

S.I.N.

Weniger wäre mehr gewesen. Das Trio, dessen Mitglieder aus Polen und Weißrussland stammen, ist bereits seit 2001 aktiv. Dank zahlreicher Touren im Vorprogramm beliebter Szenegrößen und einer Handvoll Veröffentlichungen können VELD bereits einiges an Reputation vorweisen. Weshalb es bislang nicht zu ganz großer Beachtung gereicht hat, wird auf dem neuen Album „S.I.N.“ schnell klar. Handwerklich agieren die Osteuropäer auf einem Top-Niveau, das im Songwriting jedoch keine Entsprechung findet. Der Blackened Death Metal von VELD ist komplex angelegt und gestaltet sich im Wesentlichen als Mischung rasanter Tempo-Attacken und melodisch gefärbter Midtempo-Parts. Samples und Keyboards steigern die Intensität, lenken aber oftmals von den Spannungsbögen ab. Dasselbe gilt für den verspielten Einsatz der Rhythmen. Die klarere Ausarbeitung der wesentlichen Wirkungsstränge hätte „S.I.N.“ gutgetan. Das Gastsolo von Karl Sanders von NILE und das Feature von Jan „Ion“ Leonowicz von INFESTUM sind schön und gut. Die Osteuropäer hätten aber mehr davon gehabt, die Unterschiede zwischen ihren zehn Stücken zu betonen und ihrem technischen Extrem-Metal mehr Kontur zu verleihen. Da dies nicht geschehen ist, fehlt es dem Album an Belastbarkeit und Wiedererkennungsmerkmalen.