VANISHING

Still Lifes Are Falling CD

Berlin zieht speziell amerikanische Musiker in letzter Zeit wieder verstärkt an, und VANISHING gehören zu ihnen: Aus San Francisco stammend, siedelte die Band, die unter anderem aus KNIVES und SUBTONIX hervorgingen, im September geschlossen nach Berlin über - wie praktisch, dass pünktlich zum Umzug ihr neues, zweites Album auch auf einem Berliner Label erscheint.

Fatal Recordings kümmert sich fortan auf dieser Seite des Atlantiks um den Job, während in den USA weiterhin GSL zuständig ist. Zwischen dem ersten und dem neuen Album gab es die eine oder andere Umbesetzung, doch am elektronischen Grundsound hat das nichts verändert.

War man allerdings mit dem Debüt noch stärker in Sache düsteren Neo-Wave-Dance-Punks unterwegs, ist der Dreier mit "Still Lifes Are Falling" experimenteller, dancelastiger und elektronischer geworden, wobei hier aber schon noch Handarbeit im Vordergrund steht, inklusive des interessante Akzente setzenden Saxophons.

Der im Info strapazierte Vergleich mit CHROME, CRASS und SUICIDE führt dabei schnell auf eine falsche Fährte, denn auch wenn man Elemente aller drei Bands hier finden kann, so sind VANISHING schon ein Fall für sich, gerade auch durch den verzerrten (weiblichen) Gesang.

Und aus der mittlerweile recht kitschig gewordenen Dance-Punk-Ecke sind sie sowieso längst raus. Eine spannende Platte, die sich aber nicht so ohne weiteres erschließt und sich kaum auf einzelne Songs reduzieren lässt.

(47:07) (08/10)