VALERIAN UND VERONIQUE

Pierre Christin, Jean-Claude Mezieres

Ich weiß noch, wie ich mir zu Schulzeiten mit einem unangenehmen Zeitgenossen in der örtlichen Stadtbücherei einen regelrechten Wettkampf geliefert habe, wer dem anderen bestimmte Comics vor der Nase wegschnappte.

Ein Objekt der Begierde waren dabei die Abenteuer der beiden Raum-Zeit-Agenten Valerian und Veronique im Jahr 2720, eine Science-Fiction-Serie aus der Feder von Jean-Claude Mézières (dessen Zeichnungen an Goscinnys Lucky Luke erinnern) und Pierre Christin.

Zwei Franzosen, deren Zusammenarbeit allerdings in Amerika begann und die 1967, als es den Anschein machte, man könnte mit Comics Geld verdienen, in ihre Heimat zurückkehrten. Deutlich geprägt hat der USA-Aufenthalt ihre „Valerian und Veronique“-Reihe auf jeden Fall, die das erste Mal 1967 im Comic-Magazin Pilote als Fortsetzungsgeschichte erschien und 1972 hierzulande in ZACK veröffentlicht wurde.

Ab 1978 vertrieb Carlsen dann die Reihe in kompletten Comic-Bänden, die jetzt in Form einer Gesamtausgabe alle neu aufgelegt werden, ungekürzt und ergänzt um interessante Hintergrundinfos.

Den Anfang machen in Band 1 „Schlechte Träume“ (das erste Zusammentreffen von Valerian und Veronique im Jahr 1000), „Die Stadt der tosenden Wasser“ und „Im Reich der tausend Planeten“. Die Abenteuer von Valerian und Veronique sind immer noch unterhaltsam, und auch das Thema „Zeitreisen“ wurde interessant in die Handlung integriert, aber die alte Magie will sich nicht gänzlich einstellen.

Das ist schon eher Stoff für pubertierende Jungs, durchaus mit gewissem Tiefgang, die mit Veronique eine sehr selbstbestimmte Heldin geliefert bekommen, die nicht ausschließlich Eye Candy ist.