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HORRORS

V

Mit einer schlichten römischen Fünf betitelt bleibt das ebensovielte Album der Neopsychedelic-Poprocker aus Southend-by-Sea zunächst eine verblüffend eindimensionale Angelegenheit. Der derbe Garage-Rotz der ersten Scheibe ist längst einer irgendwie viel zu aalglatten, beinahe radiofreundlichen Politur gewichen.

Die Experimentierwut von Alben wie dem hervorragenden 2009er-Oevre „Primary Colours“, das ein Kaleidoskop von neopsychedelischer Shoegaze und auch noisgem Dronepop darstellte, bleibt leider auf weitgehend auf der Strecke.

Das soll aber nicht heißen, dass „V“ ohne kreative Höhepunkte auskommen muss. Ganz im Gegenteil, hier stehen einige der düstersten, monotonsten Momente der HORRORS Schulter an Schulter mit unbedarftem Elektropop; „Point of no reply“, womöglich ihre poppigste Nummer, steht in starkem Kontrast zum beinahe Goth-artigen „Machine“.

Zieht man eine oberflächliche Bilanz der knappen Stunde, die das Album läuft, bleibt sicherlich Unbehagen ob der unterschiedlichen Konsistenz des Materials. Doch gerade durch die wechselnden Ansprüche, die „V“ befriedigen kann, bleibt es eins der stärkeren Werke, und wird noch mit nachhaltiger Wirkung einschlagen.

Vor knapp zwanzig Jahren jedenfalls hätte Alan McGee sicherlich heftig mit dem Scheckheft gewedelt, um die HORRORS auf Creation rauszubringen.