Meg Remy nimmt uns erst mal mit in die Disco. Zu „4 American dollars“ und „Overtime“ ließe es sich besonders gut in einer Location mit blinkendem Boden tanzen. Fluffig und groovy und sogar mit Saxophon.
Die Texte hingegen sind nicht ganz so leicht. In „State house“ heißt es zum Beispiel „But it’s a man’s world / We just breathe here / We don’t have no say“, gesungen von einem Chor, der immer wieder in die Songs reinspringt und mahnende Zeilen anstimmt.
Das erinnert an Musicals, in denen ja auch gern mal die Leute, die eben noch als Passanten an der Heldin vorbeiliefen, singend das Geschehen kommentieren. „Heavy Light“ ist ein großes Experiment.
Remy wirft Sounds und Genres in einen großen Topf und gibt einen Schwung Spoken Word hinzu. Die Musikerinnen und Musiker, die sie sich für das Album an Bord geholt hat, geben Ratschläge an ihr jüngeres Ich oder erzählen von den schmerzhaftesten Erfahrungen ihres Lebens.
Anstrengend, ja. Aber auch gut.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Julia Brummert
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Markus Kolodziej