Schwer vorstellbar, aber der Künstler, der für diese rauhbeinige One-Man-Band-Show verantwortlich zeichnet, machte seine ersten musikalischen Gehversuche in einer Boygroup, es ist unklar, wie viele Teenager-Herzen er dabei brechen ließ. Auf seinem dritten Album hat er sich, wie bereits bei den beiden Vorgängern, aber deutlich vom Teenie-Pop freigeschwommen. Ein finsterer, fräsender Sound, brachial gestampfte Kickdrum, Fuzzgitarre und Elektro-Minimalismus bestimmen die Produktion. Vergleiche mit SUICIDE und den frühen CABARET VOLTAIRE sind zulässig, und auch ein paar CRAMPS’sche Rock’n’Roll-Allüren lassen sich ausmachen. Urbans Garage-Boogie wird ohne jegliche Demut ausgelebt, 14 Banger ohne Hemmungen und mit einer ausdrucksstarken Vokal-Performance zwischen Raserei, Angst, Wut und Hoffnung definieren ein Album, das zu keiner Minute zum Stillstand kommen will oder kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Alex Strucken
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