Foto

UNDERDOG #74

Die Frühlingsausgabe hat „Queerpunk & Queere Ästhetik“ zum Thema. Einmal mehr wird die Geschichte des Queerpunk und deren maßgeblichen Vorreiter:innen und Bands erzählt. Dass das Thema hochpolitisch ist, ist nichts Neues – konkret wird es in dieser Ausgabe beispielsweise mit Berichten über Menschen in Ländern wie Polen und Malaysia. Gerade letzteres zeigt, wie absurd das alles ist. Einerseits stehen in dem islamischen Staat schon allein gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Strafe, andererseits dürfen Bands auftreten, die queer sind, wenn sie islamisch sind. In New York gibt es eine queere Punk-Revolution mit Bands, die es wohl nach Corona hochgespült hat. Interviews gibt es beispielsweise mit MIDDLE-AGED QUEERS, GRUDGEPACKER und SIKSA (super!), die noch viel mehr als eine reine Combo sind. Wer das Thema soziologisch betrachten will, kann das ausführliche und herausfordernde Interview mit Mad Kate lesen. Gegen Ende wird auf Straftaten gegen Queerpersonen in Deutschland hingewiesen, wobei die Statistiken ja völlig illusorisch niedrig angesetzt sind, wie aus dem Artikel hervorgeht. Fanzine-Besprechungen runden das Heft ab. Ein Zitat von Alex Freiheit (SIKSA) blieb bei mir hängen: „Ich werde allen, die mir jemals den Mund verbieten wollten, das Maul stopfen“. In diese Sinne: lesen statt reden.