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PHIL ALVIN

Un „Sung Stories“

Der inzwischen 71-jährige Kalifornier ist eine Legende des Roots, Blues und Americana. Zuerst wurde er zu Beginn der Achtziger mit THE BLASTERS bekannt, einer Combo, in der er mit seinem Bruder zusammen agierte. Doch wie es immer so sein kann unter Brüdern, gab es gehörigen Zoff und Phil startete (vorerst) eine Solokarriere. Mir zum ersten Mal aufgefallen ist der auf der Bühne übermäßig gut gelaunte Lehrer für Mathematik und KI durch besagte THE BLASTERS. Deren Hit „Dark night“ wurde nämlich auch auf Rockabilly-Festivals gerne live dargeboten. Bei dieser Wiederveröffentlichung einer Platte aus dem Jahre 1986 geht es musikalisch auf eine weite Zeitreise. Phil Alvin kombiniert grandios verschiedene Stile und es bleibt kein Auge trocken und kein Bein ungerührt. Noch nie in Deutschland erschienen, kommt sie nun endlich abermals (aus den Staaten) heraus, garniert mit ausführlichen Linernotes von Chris Morris. Merkwürdigerweise gelang Phil solo nie der große Durchbruch, und wenn man bedenkt, wie dieses fantastische Teil selbst in der Erstpressung gehandelt wird (nämlich unter 5 Euro), ist das sonderbar. Für Musikfans ohne Scheuklappen ein Hochgenuss.