ULTRAPHALLUS

Sowberry Hagan

Was ist das bitte für eine Scheibe!? Ein wahrhaft bizarr-triumphaler Zusammenfluss von Klängen und Stilen. Nach zwei in Eigenregie veröffentlichten Alben sind ULTRAPHALLUS mit ihrem neuen Album „Sowberry Hagan“ beim britischen Label Riot Season unter gekommen.

Aufbauend auf bluesig-dreckigen Grooves, hat das belgische Quintett mit Hilfe von matschigem Noise- und Stoner-Rock seltsam verschachtelte Klanggebilde errichtet. Doch nicht nur hinsichtlich der Songstrukturen, auch den Sound betreffend demonstriert die Band mit dem seltsamen Namen einen deutlichen Hang zur Schräglage auf: So wird etwa das Standard-Rock-Instrumentarium um Saxophon und Banjo erweitert und gruseliges Geflüster sowie gespenstische Field-Recordings tief im Mix vergraben.

Alles in allem ziemlich abgedreht. Das hat eine gewisse Nähe zu den unvorhersehbaren und vielfältigen Klangverknotungen der MELVINS und zu dem lärmigen Avantgarde-Rock der kalifornischen Band OXBOW, deren Sänger Eugene Robinson hier übrigens in „The Red Print“ eine Kostprobe seines markant-orgasmischen Klagegesangs zum Besten gibt.

Vielseitig, schräg, furchteinflößend sowie ein wenig räudig und paranoid.