Die Band ULF aus Hamburg stellt sich aus einer Gruppe Freunden zusammen, allesamt erfahrene Musiker und allesamt wenig an dem großen Deal interessiert. Es geht eher ums Musikmachen, um die Möglichkeit, sich frei Schnauze kreativ ausdrücken zu können.
Und auch wenn alle Vorzeichen auf TURBOSTAAT und Co. stehen, haben ULF ihren ganz eigenen Stil und auch ihre ganz eigene Art der Promo, die sich sehr am TV-Kult der Neunziger Jahre orientiert.
Die Musik ist stets rockig, ULF beschäftigen sich mit Sehnsüchten, Ängsten und Realitäten. Sänger und Texter Claudius hat einen originären Sprachstil gefunden, obwohl er für ULF zum ersten Mal Texte schreibt und das auch anfangs eher, weil nichts anderes mehr für ihn übrig war.
Er artikuliert sich nicht nur stimmlich, sondern auch inhaltlich sehr klar und schnörkellos. Realistische Details machen Songs wie „2 Tage“, „Schreibmaschine“ oder „Bei den Alten“ sehr nachfühlbar, so dass man auch die poppigen Tendenzen in „Eule“ oder „Heilige Handgranate“ gut verdauen kann.
Und ULF können sich auch hier und da ein bisschen Kitsch leisten, dafür verzichtet die Band komplett auf weinerliches Gequake. Letztendlich sind ULF damit unbewusst auf einen Trend aufgesprungen, denn codierte Dingensbumenstexte will aktuell niemand mehr hören.
Ich glaube, ULF sind gekommen, um zu bleiben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Nadine Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Nadine Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Nadine Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Florian Feldmann