TWELVE TRIBES

The Rebirth Of Tragedy CD

Singt da etwa Damien Moyal von CULTURE? Wirklich nicht? Klingt aber stellenweise ziemlich ähnlich, auch von Stil her, denn Adam Jackson, der wahre Sänger von TWELVE TRIBES, kombiniert die für die Band aus Florida typischen Sprechpassagen mit einer etwas brutaleren Schreistimme und dem gleichen melodischen Gesang.

Exemplarisch für das Album ist wohl "Translation Of Fixes" und es ist ja durchaus legitim, entstandene Lücken im Business zu füllen und die Band, die zuvor bei Eulogy unter Vertrag war, und neben dem Longplayer "As Feather To Flowers And Petal To Wings" auch noch die "Instruments"-MCD veröffentlicht hat, wäre sicherlich keine sieben Jahre im Geschäft, wenn sie nicht auch viel Eigenes zu bieten hätte.

Allerdings stelle ich auch fest, dass die Gruppe sich etwas in Richtung NuMetal bewegt hat, viel Groove, eingängige Strukturen und sich eher im Midtempo-Bereich abspielende Songs, schielen schon mächtig auf die Tanzflächen der Zappelbuden.

TWELVE TRIBES führen zudem an, dass sie die Philosophie des Hardcore, Metals und die des HipHop verbinden wollen, um etwas einzigartiges zu schaffen. Stellt sich nur die Frage, welche Philosophie MANOWAR und JUDAS PRIEST haben, aber das sei mal dahingestellt.

Hohe Ambitionen hat der Fünfer aus Ohio also auf jeden Fall. Musikalisch haut die Sache recht gut hin, obwohl sich durch die ähnlichen Strukturen recht schnell eine gewisse Monotonie einstellt.

In wie weit die Band textlich überzeugt, kann ich bei dieser Pappschuber-Ausgabe des Tonträgers nicht nachvollziehen und damit es nochmal gesagt ist: meiner Meinung nach ist das Label dahingehend in der Bringschuld und sollte die Band adäquat präsentieren, indem es das Gesamtkunstwerk zur Bewertung anbietet.

Ich hänge ja auch keine Ölgemälde ohne Rahmen auf. (06/10)