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TV’S DANIEL

Never Change

Gute vier Jahre hat die Debüt-EP von Daniel Fried, einer treibenden Kraft des zeitgenössischen texanischen Garage-Punk, auf dem Buckel, nun kommt endlich das erste Langvinyl des ehemaligen MIND SPIDERS-, BAD SPORTS- und HIGH TENSION WIRES-Musikers. Darauf gibt es einen wilde musikalische Achterbahnfahrt, Pop-Punk trifft auf Glam, Synthies wie bei den frühen Eno-ROXY MUSIC auf stompenden Garage-Rock, und zu alldem kommen noch fein verästelte Melodien und Arrangements. Lediglich bei „Watching you“, einer unfreiwillig käsigen Serientäter-Ballade mit schmierigem Porn-Groove-Sax geht die Mischung nicht auf. Doch ist das überstanden, beginnt bereits „Another place another time“ mit Casio-„Da da da“-Drums, eine beachtliche Post-Punk-Nummer, die nicht zu geringen Teilen von WIRE beeinflusst ist. Mit ungewöhnlichen Hooklines, simplen Chord-Progressions und stetig vorpreschenden Drums macht das Album aber zu etwa 90% eine recht ordentliche Figur. Leider verdirbt ein fieser Eighties-Drumsound (wie bei INXS) gelegentlich die Laune, doch ansonsten gibt’s wenig zu mosern.