Foto

TURNED INSIDE OUT – Die offizielle Biografie von OBITUARY

David E. Gehlke

Die 2021 von David E. Gehlke über die US-Death-Metal-Urgesteine OBITUARY verfasste Biografie ist nun auch auf Deutsch erschienen. Als Quellen dienten natürlich die Band, aber auch unzählige stundenlange Telefonate mit musikalischen Wegbegleitern, Mitarbeitern von Studios oder deren Label Roadrunner. Also Sex, Drugs und Death Metal? Zu Sex: Scheinen alle gehabt zu haben, weil immer wieder Familien und Kinder erwähnt werden, die aber insgesamt außen vor gelassen werden. Die Drugs beschränken sich in den meisten Fällen auf Bier, Cannabis und noch mehr Bier, Ausnahme ist leider der langjährige Gitarrist Alan „Big Al“ West, der bekanntermaßen als Großmeister des simplen Heavy-Riffings in die Geschichte eingehen wird, aber auch an harten Drogen Gefallen fand und damit OBITUARY lange live torpedierte und der nach mehreren Gefängnisaufenthalten verschwunden ist. Bleibt Death Metal und der füllt liebevoll dokumentiert die Seiten, chronologisch nach den Plattentiteln geordnet. Dabei werden alle Veröffentlichungen von OBITUARY und deren Vorgänger XECUTIONER sowie zig Seitenprojekte wie MEATHOOK SEED (mit NAPALM DEATH), CATASTROPHIC, LOWBROW, TARDY BROTHERS oder ANDREW W.K. in eigenen Kapiteln berücksichtigt. Wie ein roter Faden ziehen sich der haarsträubende Vertrag mit ihrem Label Roadrunner über sieben Alben mit Abgabe aller Rechte und die schwierige Arbeit mit West durch das Buch, das darüber hinaus einen hervorragenden Eindruck von dem Aufstieg und Abstieg der amerikanischen Death-Metal-Szene vermittelt. Leider endet der Überblick 2021 und lässt das hervorragende aktuelle Album damit aus.