Für Album Nummer zwei hat sich die Sängerin aus Ohio etwas mehr auf Country-Sounds eingestellt. Das Album, wie auch schon der Vorgänger mit kraftvollem, aber verträumtem Songmaterial bestens bestückt, ist den späten BYRDS nicht weniger verbunden als dem Dark-Country-Sound von Gram Parsons. Das liegt vor allem an der durchdringenden Pedal-Steel-Gitarre von Brandon Bankes, die bei nahezu allen Stücken zum Einsatz kommt. Mit ihr werden die Songs zu Honky-Tonk-Ragas, der psychedelische Unterton ist aber immer noch die Grundlage des Materials. Wie der Vorgänger „4:30“ ist „Turn Me Loose“ auch von Bankes in seinem 4:30-Studio entstanden, als Co-Produzenten waren Perley und ihr langjähriger Leadgitarrist Chris Connor aktiv. Ein schönes, aber nicht umwerfend originelles Album, das irgendwo zwischen den WALKABOUTS und MAZZY STAR mit Stetson-Hut herumeiert, dabei aber mit dem gestiegenen C&W-Faktor und kreativer Progression punkten kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Gereon Helmer