Auf die Promo- CD war ein Zettel geklebt mit der Bitte um Besprechung. Dieser Zettel warb in großen Lettern für den Wirkstoff Hycamtin: Hycamtin hat sich in der Behandlung des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs) als Monotherapie-Standard etabliert.
In zahlreichen Studien wurde die Position von Hycamtin als erste Wahl in der Rezidivtherapie des Ovarialkarzinoms bestätigt. Was sagt das über die Musik von TUNES OF DAWN aus? Diese medizinische Elementarforschung ist vermutlich spannender, wohingegen sich die Musik der Band in einer stark ausgeprägten Affinität zu HIM, THE 69 EYES und LACRIMAS PROFUNDERE verliert.
Keine Frage, die Stimme des Sängers entspricht gängigen Standards des Genres, die Songtitel dem (schlimmen) gängigen klischeebehafteten Gothic Wording: "Death is beautiful", "I'm so goth, I shit bates"(!), "A love ends suicide".
Das Album kippt mitunter etwas ins Slapstickhafte und man muss den Eindruck gewinnen, die Band nimmt das selbst nicht so ernst, da die Klischees zu offensichtlich und plakativ sind. T.O.D.
(!) sollten aber ihren würdigen Platz auf einem Sonic Seducer-Sampler finden. Die Flasche Absinth auf dem Cover-Rücken versöhnt aber auch wieder ein wenig. (5)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Markus Kolodziej