Eine alte Homestead-Band meldet sich hier zurück, die Anfang der 90er in San Diego von Glen Galloway, den Brüdern Kirk and Kevin Branstetter und dem 69-jährigen Schlagzeuger Andres Malinao gegründet wurde.
Glen Galloway hatte irgendwann die Band verlassen, weil er Jesus gefunden hatte, oder der ihn, wie auch immer, aber leider geht aus den Infos der CD nicht hervor, wie nun das aktuelle Line-Up aussieht.
Bei TRUMAN'S WATER ging es immer um die Demontage von Indie-Rock, und so erinnern schon die ersten Takte der neuen Platte an andere Homestead-Bands wie die VOLCANO SUNS oder auch an die erste DINOSAUR JR.-Platte, die COWS und natürlich SONIC YOUTH.
TRUMAN'S WATER klingen dabei in etwa wie eine kaputtere Version von PAVEMENT, um mal einen aktuelleren Vergleich zu bemühen, und präsentieren hier über 16 Tracks eine reichlich wilde Mischung aus Punk, reinem Lärm und richtig ausgefeilten, eingängigen Songs, was teilweise schon recht anstrengend zu hören ist.
Spannend ist es jedem Fall, denn im Gegensatz zu all den öden stereotypen Indiebands wird hier recht undogmatisch "Rock" zerlegt und wieder neu zusammengebaut, ohne dabei irgendwelche Kompromisse einzugehen.
Alleine diese Konsequenz und Radikalität muss man TRUMAN'S WATER schon hoch anrechnen, aber auch in musikalischer Hinsicht merkt man ihnen an, dass sie nicht erst seit gestern ihre Instrumente spielen.
Lärm mit Herz ... (9/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Thomas Kerpen