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TRÜMMER

Früher war gestern

Nach fünf kargen Jahren ohne TRÜMMER ist die Freude über ein neues Lebenszeichen aus Hamburg allerorts groß. Das Gute ist, sie machen es uns mit ihrer zweiten Platte absolut nicht schwer, sich zu freuen. „Früher war gestern“ lautet der Titel des heiß ersehnten Albums, das, kaum dass es auf dem Plattenteller liegt, auch schon die Lust am Pop kitzelt. Von ihrem betörenden Charme haben TRÜMMER in den fünf Jahren nichts eingebüßt. Mit „Früher war gestern“ gelingt ein scheinbar müheloser Spagat zwischen oberflächlicher Leichtigkeit und Lockerheit und inhaltlicher Schwermut oder sogar offen vorgetragener Wut, denkt man an den Song „Draußen vor der Tür“, der sich mit dem Nazi vor der Haustür befasst. Inspiration fanden TRÜMMER hier bei dem Autor Wolfgang Borchert. Bei all der liebevoll gestalteten Popmusik, die auf der A-Seite verzaubert, ist es spannend zu hören, wie dieser Song die deutlich rockigere, aber nicht weniger lässige B-Seite einläutet, die mit „Wie spazieren geht“ ihr wundervoll melancholisches Finale erreicht. So entwickelt „Früher war gestern“ eine ebenso interessante wie mitreißende Dramaturgie. Ein Album zum Liebhaben, das noch ein wenig Zeit auf dem Plattenteller verbringen wird.