TROPHY EYES

The American Dream

„Some of my friends sell drugs / But I just sell sad songs / To the ones who feel alone / You can count on me when it all goes wrong“. Ganz ehrlich, wenn die Emo-Kids beim neuen TROPHY EYES-Album nicht Schlange stehen, dann läuft der Teufel gerade Schlittschuh. Die Band fährt mit ihrem neuen Album so mächtig auf, dass Punk-Puristen wahrscheinlich genervt die Augen verdrehen. Allerdings ist „The American Dream“ schon deswegen mutiger und individueller, als wenn die Australier ein weiteres, in weiten Teilen verzichtbares Punk-Album veröffentlicht hätten. Und bitte, wer würde nicht alles mit Streichern zukleistern, wenn die Arrangements von einem Grammy-nominierten Hans Zimmer-Kollaborateur geliefert werden? Ganz vorne bei TROPHY EYES steht allerdings John Floreani, der praktisch in jeder Stimmlage beeindruckt, aber ganz besonders wenn er seine Hörer mit einem tiefen Bariton in eine wohlig-warme Decke hüllt. Dann trägt der Frontmann quasi ganz allein durch die ruhigen und reduzierten Momente des Albums. TROPHY EYES tun es Bands wie MY CHEMICAL ROMANCE und CREEPER gleich und schießen lieber mal übers Ziel hinaus, als ihre Hörer im Zweifel über die Grundausrichtung zu lassen. Hier und da ein Augenzwinkern und man hat die Rückversicherung, dass hier niemand größenwahnsinnig geworden ist, sondern einfach nur richtig gut.