TROON

s/t

Schick, Noiserock der oberen Liga, der seine Wurzeln kennt und alle Zutaten in großer Bandbreite exzellent verarbeitet. Wer sich bei „Gum head“ am Ohr kratzt, der hole seine „Meantime“ aus dem Gedächtnis, kann sie aber sonst getrost im Regal lassen, weil einfach nichts drin ist.

TROON können auch doomig, schleppend mit großem Spannungsbogen, sonic, No Wave, nahezu fröhlich, und doch klingt das alles wie aus einem Guss, ähnlich überraschend wie die erste MELT DOWNER-Platte.

Gelungene Backmischung aus ca. fünfzig Jahren Sound, der zu seiner Zeit noch Leute vor den Kopf gestoßen hat. Extrapunkte gibt es für das gefährliche Cover des Velvet-Songs am Ende. Bands, die ihre eigene Messlatte gleich mit dem ersten Release derart hoch legen, müssten sich konsequenterweise eigentlich nach einer Rundreise mit dem Tonträger im Gepäck umgehend wieder auflösen, es sei denn, sie haben noch eine Schippe draufzulegen.

Wie so oft befürchte ich, dass dieser Platte einmal mehr nicht die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird, aber das ist letztendlich dein Verlust, nicht meiner. Dabei sollte es sich doch langsam auch im letzten Kleinhirn bemerkbar gemacht haben, dass die spannendsten Platten immer noch die sind, für die man sich noch die Hacken ablaufen muss.

Das Tapetencover und das buntbraune Vinyl unterschlag ich einfach mal.